Erysipel (Wundrose): Ursachen & Anzeichen
Wodurch entsteht ein Erysipel (Wundrose)?
Die Wundrose ist eine durch Bakterien verursachte Entzündung verschiedener Hautschichten, die sich zu allen Seiten ausbreitet und so den rötlichen Entzündungshof entstehen lässt. Meist wird das Erysipel durch eine bestimmte Art von Streptokokken ausgelöst: Streptococcus pyogenes.
Aber auch andere Streptokokken und in manchen Fällen Staphylokokken (eine andere Gattung von Bakterien) rufen mitunter eine Wundrose hervor. Diese Erreger sind als Ursache allerdings wesentlich seltener.
Hautverletzung als Eintrittspforte
Streptokokken kommen bei den meisten Menschen natürlicherweise auf Haut und Schleimhäuten vor, ohne irgendwelche Beschwerden hervorzurufen. Auch andere Bakterien siedeln auf unserer Haut, ohne uns krank zu machen. Die intakte Haut ist eine natürliche Barriere, die uns vor den potenziellen Krankheitserregern schützt.
Kommt es jedoch zu einer Hautverletzung, dringen diese Bakterien in die Haut ein und lösen eine Entzündung aus.
Das heißt: Der bloße Kontakt mit den genannten Bakterien reicht nicht aus, um ein Erysipel zu entwickeln. Es muss immer auch eine Hautläsion – etwa ein Kratzer, eine Schürfwunde oder ein Schnitt – als Eintrittspforte für die Erreger vorliegen. Auch trockene, rissige Haut oder Fußpilz ermöglichen Keimen das Eindringen.
Der natürliche „Teppich“ aus Mikroorganismen auf der intakten Haut (Hautflora) ist nicht nur ungefährlich, sondern sogar nützlich – er trägt zum Schutz vor einer Infektion mit schädlichen Erregern bei.
Begünstigende Faktoren für ein Erysipel
Diverse Faktoren begünstigen eine Wundrose, zum Beispiel eine Schwellung infolge von Flüssigkeitsansammlung im Gewebe (Ödem). Bakterien durchdringen an solchen Stellen die Haut leichter und lösen eine Entzündung aus. Mögliche Ursachen für Ödeme sind:
- Herzschwäche
- Nierenschäden
- Krampfadern
- Gestörter Lymphabfluss, z. B. nach einer Brustkrebs-Operation (Lymphödem als mögliche Folge)
- Unterernährung
- Durchblutungsstörungen
Hauterkrankungen und Verletzungen, welche die Schutzfunktion der Haut beeinträchtigen, sind ebenfalls Risikofaktoren für ein Erysipel:
- Hautpilz
- Trockene, rissige Haut
- Neurodermitis
- Kleine Verletzungen der Haut oder des Nagelbettes
- Nach einem Insektenstich oder durch Tierbisse
Nicht alle Bakterien, die über eine Hautläsion in die obersten Gewebeschichten eindringen, lösen eine Entzündung aus. Ein intaktes Immunsystem eliminiert in vielen Fällen die Eindringlinge, bevor sie größeren Schaden anrichten.
Normalerweise hat ein Erysipel keine psychische Ursache. Starker seelischer Stress, trägt jedoch mitunter zur Schwächung der Abwehrkräfte bei.
Eine intakte Durchblutung sorgt zudem für eine schnelle Wundheilung und somit einen Verschluss der Eintrittspforte. Das bedeutet: Krankheiten und Therapien, die das Immunsystem und/oder die Blutversorgung beeinträchtigen, begünstigen potenziell ein Erysipel. Hierzu zählen zum Beispiel:
- Diabetes mellitus
- Chemotherapie bei Krebserkrankung
- Arteriosklerose
- Alkoholabhängigkeit
- HIV/AIDS
Gerade Kinder und ältere Menschen sind häufiger von Rotlauf betroffen. Zum einen aufgrund ihres weniger effizienten Immunsystems, zum anderen, da sie sich schneller Verletzungen zuziehen.
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