Erkältung: Beschreibung, Symptome – _
Erkältung: Symptome
Eine Erkältung beginnt meist mit Halskratzen, es folgt Schnupfen oder eine verstopfte Nase. Vom Nasen-Rachen-Raum aus wandern die Viren weiter nach unten in die Bronchien. Außerdem können die Erreger in die Nasennebenhöhlen gelangen und eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) verursachen.
Erkältung: Symptome im Anfangsstadium
Viren, die eine Erkältung auslösen, dringen normalerweise über die Schleimhäute von Nase oder Rachen in den Körper ein. Darum treten erste Anzeichen einer Erkältung hier auf.
Halsschmerzen
Halsschmerzen sind meist das erste Symptom einer Erkältung. In der Regel halten sie nicht länger als zwei bis drei Tage an.
Bleiben die Halsschmerzen auch über diesen Zeitraum hinaus bestehen, kann es sich um eine bakterielle Entzündung der Rachenmandeln (Tonsillitis) handeln. Sie sollten dann einen Arzt aufsuchen. Oft zeigen sich in den ersten Tagen dann auch Schüttelfrost oder Kopfschmerzen und Gliederschmerzen.
Schnupfen und verstopfte Nase
Typisch für eine Erkältung ist eine Entzündung der Nasenschleimhäute (Rhinitis): Die Nase schwillt zu, ist verstopft und kann kitzeln oder brennen. Beim Naseputzen tritt erst klar-weißliches, wässriges Sekret aus. Später wird es zähflüssiger. Gelblicher bis grünlicher Schleim bildet sich vor allem, wenn Bakterien beteiligt sind. Diese Symptome erreichen ihren Höhepunkt am zweiten Tag nach Ausbruch der Erkältung.
Ebenfalls häufig sind bei einer Erkältung Symptome wie ein konstanter Niesreiz und ein Druckschmerz im Kopf.
Nasenbluten
Im Zuge eines Schnupfens kann Nasenbluten auftreten. Denn zum einen sind die Nasenschleimhäute durch den Virenbefall gereizt. Zum anderen baut sich beim Naseputzen ein hoher Druck in der Nase auf. Beides kann leicht dazu führen, dass ein kleines Blutgefäß in der Nase platzt.
Häufiges Nasenbluten kann aber auch auf Bluthochdruck, Abszesse oder gar bösartige Tumore der Nase hindeuten. Leiden Sie auch nach einer Erkältung noch unter oft wiederkehrendem Nasenbluten, sollten Sie sich von einem Arzt untersuchen lassen.
Durchfall und Übelkeit
Eine leichte Übelkeit ist bei Erkältung normal, gleiches gilt für Durchfall. Halten bei einer Erkältung Übelkeit und Durchfall jedoch über einen längeren Zeitraum an, sollten Sie zum Arzt gehen. Er kann weitere Untersuchungen durchführen und Ihnen im Falle einer bakteriellen Infektion Antibiotika verschreiben.
Um bei einer Erkältung Symptome wie Übelkeit und Durchfall nicht zu verstärken, sollten Sie fetthaltige Speisen und Getränke (wie Kakao), Joghurt, Eis, Süßigkeiten, Koffein sowie Alkohol meiden. Trinken Sie am besten Tee, Wasser und Brühe und essen Sie eher trockene Nahrungsmittel wie Brot, Reis, Kartoffeln, Zwieback oder Brötchen.
Erkältung: Symptome im weiteren Verlauf
Im weiteren Verlauf einer Erkältung kommen zusätzliche Symptome hinzu.
Schwäche und Krankheitsgefühl
Manche Patienten entwickeln bei einer Erkältung ein deutliches Krankheitsgefühl. Sie fühlen sich schlapp und matt. Doch ist die Abgeschlagenheit meist weniger stark ausgeprägt als bei einer echten Grippe.
Fieber
Bei manchen Betroffenen geht die Erkältung mit erhöhter Temperatur (ab 37,5 Grad) oder Fieber (ab 38,1 Grad) einher. Fieber ist eine Abwehrreaktion des Körpers auf den Infekt. Leichtes Fieber zu tolerieren, kann den Heilungsprozess begünstigen. Hohes Fieber schwächt aber eher, da der Körper vermehrt Sauerstoff und Energie verbraucht. Sie können es durch fiebersenkende Medikamente oder Wadenwickel lindern.
Glieder- und Rückenschmerzen
Oft begleiten Gliederschmerzen die Erkältung, die sich auch in Form von Rückenschmerzen äußern können.
Starke Rückenschmerzen können aber auch von einer erkältungsbedingten Entzündung des Rippenfells (Pleuritis) verursacht werden. Bleiben die Rückenschmerzen bestehen, nachdem die allgemeinen Erkältungssymptome wieder abgeklungen sind, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Husten
Im weiteren Krankheitsverlauf treten bei einer Erkältung auch Symptome wie trockener Husten oder Reizhusten oder auch Heiserkeit auf. In der Regel verschwinden sie nach einigen Tagen wieder. Halten sie länger als zwei Wochen an, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Stimme weg?
Einem kleinen Anteil der Erkältungspatienten bleibt im Verlauf der Erkrankung regelrecht die Stimme weg. Das kann sich durch ein kratzendes und raues Gefühl im Hals ankündigen. Meist können Betroffene nur noch mit Anstrengung sprechen, irgendwann sogar gar nicht mehr.
Verschwindet die Stimme tatsächlich vollständig, spricht dies für eine Entzündung der Stimmlippen und des Kehlkopfes (Laryngitis). Weitere Symptome sind dann oft trockener, quälender Husten, extreme Halsschmerzen und hohes Fieber.
Bleibt Ihnen bei einer Erkältung die Stimme ganz weg, sollten Sie auf jeden Fall einen Arzt aufsuchen. Eine nicht behandelte Laryngitis kann die Stimmbänder und den Kehlkopf dauerhaft schädigen. Insbesondere Kinder müssen dann schnell behandelt werden. Bei ihnen kann sich ein bedrohlicher Pseudokrupp entwickeln.
Schwitzen bei Erkältung
Auch übermäßiges Schwitzen tritt bei Erkältung häufig auf. Die meisten Patienten schwitzen vor allem nachts. Es kann aber auch am Tag, insbesondere bei körperlicher Betätigung, sehr plötzlich zu Schweißausbrüchen kommen.
Schwindel bei Erkältung
Häufig geht mit einem Schweißausbruch bei einer Erkältung Schwindel einher. Auch wenn sich eine Mittel- oder Innenohrentzündung hinzugesellt, tritt oft Schwindel bei einer Erkältung auf. Schwindel kann aber auch auf eine Organbeteiligung hindeuten, zum Beispiel auf eine Lungen- oder Herzmuskelentzündung. Hier ist der Besuch bei einem Arzt nötig.
Druck auf den Ohren bei Erkältung
Der Nasen-Rachen-Raum ist über die sogenannte Eustachische Röhre (Ohrtrompete) mit dem Mittelohr verbunden. Durch sie können Bakterien und Viren in das Ohr gelangen und eine Entzündung hervorrufen. Über die Eustachische Röhre erfolgt normalerweise der Druckausgleich beim Sprechen, Husten oder Niesen. Hat man bei einer Erkältung Druck auf den Ohren, so ist die Eustachische Röhre in der Regel zugeschwollen und ein Druckausgleich nicht mehr möglich. Mit Erkältung fliegen kann dann sehr schmerzhaft sein und sogar das Ohr, insbesondere das Trommelfell, schädigen.
Ohrenschmerzen bei Erkältung
Ohrenschmerzen bei Erkältung sind eher ungewöhnlich. Treten sie dennoch auf, sind Viren oder – im Rahmen einer Sekundärinfektion – Bakterien von den Schleimhäuten im Nasen-Rachen-Bereich hinaufgewandert.
Eine schmerzhafte Mittelohrentzündung tritt vor allem bei Kindern und Jugendlichen auf. Bei Erwachsenen ist sie dagegen eher selten. In manchen Fällen sammelt sich Eiter im Mittelohr, was die Ohrenschmerzen noch verstärkt.
Haben Sie den Verdacht auf eine Mittelohrentzündung, sollten Sie zum Arzt gehen. Denn wird die Infektion nicht oder falsch behandelt, kann sie sich weiter ausbreiten und sogar einen Hörschaden verursachen.
Geruchs- und Geschmacksverlust bei Erkältungen
Kein Geschmack? Bei Erkältungen ist dieses Phänomen nicht selten. Grund ist meist eine verstopfte, gereizte Nase – denn die Aromen beim Essen werden vor allem über die Nase wahrgenommen. Die Zunge selbst erkennt nur süß, sauer, salzig, bitter und würzig (Umami). Wenn sich die Nasenschleimhaut erholt, kehrt normalerweise auch das Geschmackserlebnis zurück.
In einzelnen Fällen, wenn die Geruchsnerven in Mitleidenschaft gezogen sind, dauert es allerdings Wochen und Monate, bis diese sich vollständig erholen. Sehr selten kehren Geschmacks- und Geruchssinn auch gar nicht mehr zurück.
Erkältung: Symptome bei Komplikationen
Bei einer Erkältung sind die Schleimhäute im Nasen- und Rachenbereich durch den Virenbefall geschwächt und anfälliger für weitere Krankheitserreger. So können zusätzlich Bakterien den Körper befallen. Am häufigsten treten begleitend eine Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis), der Rachenmandeln (Tonsillitis) oder der Lunge (Pneumonie) auf.
Symptome der Sinusitis
Hat man bei einer Erkältung Zahnschmerzen, gehen diese meist nicht von den Zähnen aus. Stattdessen steckt oft eine Infektion der Nasennebenhöhlen dahinter. Dann haben sich die Erkältungsviren bis dorthin ausgebreitet oder weitere Virusarten die Nebenhöhlenschleimhaut befallen. Auch eine bakterielle Superinfektion ist möglich. Meist schmerzt der Bereich oberhalb der Zähne, was man leicht mit Zahnschmerzen verwechseln kann. Weitere häufige Symptome einer Sinusitis sind ein eitriges Nasensekret und ein Druckgefühl im Bereich der Nasenebenhöhlen.
Symptome der Mandelentzündung
Begleitet eine Entzündung der Rachenmandeln die Erkältung, zeigen sich Symptome wie Schluckbeschwerden sowie Schmerzen im Hals und beim Sprechen. Die Mandeln sind gerötet und geschwollen. Häufig entwickelt sich zudem Mundgeruch.
Symptome von Bronchitis und Lungenentzündung
Unter Umständen entwickelt sich eine Bronchitis oder sogar eine Lungenentzündung (Pneumonie) im Zuge einer Erkältung. Symptome sind dann starker Husten, Fieber oder auch diffuse Rückenschmerzen.
Der Auswurf ist bei einer virusbedingten Bronchitis in der Regel weiß-glasig. Sind Bakterien der Auslöser der Bronchitis, ist der Auswurf eitrig-gelbe. Bei einer Pneumonie kann er auch grünlich erscheinen. Insbesondere bei einer Lungenentzündung fühlen sich Erkrankte sehr schwach, atmen schwer und bekommen meist höheres Fieber als bei einer Bronchitis. Eine Pneumonie kann sehr gefährlich werden und sollte insbesondere bei Kindern und älteren Menschen schnell ärztlich behandelt werden.
Nackenschmerzen
Häufig kommen bei einer Erkältung Nackenschmerzen zu den klassischen Symptomen hinzu. Sie werden nicht primär durch die Viren verursacht, sondern entstehen eher, weil sich der gesamte Körper anspannt. Insbesondere bei starken Gliederschmerzen, Kopf- oder Zahnschmerzen geschieht dies durch eine Schonhaltung des Körpers. Um die übrigen Körperteile, insbesondere den Kopf, zu entlasten, spannen sich oft die Nackenmuskeln stark an.
Außerdem verursachen die Abwehrzellen selbst Schmerzen. Sie schütten bestimmte Botenstoffe aus, die das Nervensystem reizen. Nackenschmerzen, aber auch allgemein Kopf- und Gliederschmerzen, zeigen also, dass der Infekt aktiv bekämpft wird.
Verschleppte Erkältung: Symptome
Gefährlich wird es, wenn Sie sich während der akuten Phase der Erkältung nicht schonen. Wird von einer verschleppten Erkältung gesprochen, so bedeutet dies, dass Sie die Erkältung nicht vollständig losgeworden sind.
Anzeichen für eine verschleppte Erkältung ist in erster Linie der zeitliche Faktor: Klingen bei einer Erkältung die Symptome nicht nach circa einer Woche, spätestens aber nach zehn Tagen, ab, so liegt wahrscheinlich eine verschleppte Erkältung vor.
Gelb-grüne Schleimbildung weist auf Sekundärinfektion hin
Tritt bei einer Erkältung grüner Schleim zutage, wenn Sie husten oder niesen, so ist dies ein fast sicheres Anzeichen dafür, dass die aktuellen Symptome auf eine bakterielle Infektion zurückzuführen sind. Tritt bei einer Erkältung (hell)gelber Schleim beim Husten oder Niesen auf, so sind wahrscheinlich Viren die Ursache.
Nasennebenhöhlenentzündung
Treten bei einer Erkältung Kopfschmerzen auf, so ist dies oft ein Anzeichen für eine Beteiligung der Nasennebenhöhlen (z.B. Keilbeinhöhlen- und Stirnhöhlenentzündung).
Ein weiteres Anzeichen für eine verschleppte Erkältung mit Komplikationen im Bereich der Nasennebenhöhlen – genauer der Kieferhöhlen – sind Kieferschmerzen: Erkältung und Grippe gehen normalerweise nicht mit einem schmerzenden Kiefer einher – außer es hat sich auch die Schleimhaut der Kieferhöhlen entzündet. Neben Viren können beispielsweise auch Bakterien eine solche Kieferhöhlenentzündung hervorrufen.
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