Embolie: Definition, Symptome, Ursachen – _
Was führt zu einer Embolie?
Es gibt unterschiedliche Ursachen für eine Embolie. Der Embolus, der das Gefäß verstopft und so eine Embolie auslöst, besteht meist aus körpereigenen Substanzen wie Fetttropfen, Fruchtwasser, Blutgerinnseln (Thromben) oder Luftbläschen. In manchen Fällen besteht er auch aus körperfremden Materialien wie beispielsweise Fremdkörper (z.B. Teile einer Hohlnadel) oder Parasiten (z.B. Bandwürmer).
Emboli lassen sich daher einteilen in:
- Feste Emboli, die z.B. aus Blutgerinnseln, Geweben, Parasiten oder Tumorzellen bestehen.
- Flüssige Emboli, die z.B. aus Fetttropfen oder Fruchtwasser bestehen.
- Gasförmige Emboli, die z.B. aus Luftblasen bestehen.
Je nach Ursache lassen sich folgende Embolien unterscheiden:
Thromboembolie
Die häufigste Form der Embolie ist die Thromboembolie. Sie entsteht durch ein Blutgerinnsel (Thrombus), das sich von der Gefäßwand löst und in den Blutstrom gelangt. Dieser Embolus wandert dann mit dem Blutstrom durch den Körper, bis er an irgendeiner Stelle hängenbleibt und ein Gefäß verschließt. Es kommt zur Thromboembolie.
Ärzte unterscheiden zwischen einer venösen und einer arteriellen Thromboembolie.
Venöse Thromboembolie (VTE)
Bei einer venösen Thromboembolie stammt der Embolus aus einer Vene. Er bildet sich oft in den Venen von Becken oder Beinen (z.B. Venenthrombus im Bein). Dazu kommt es häufig, wenn Betroffene zu lange sitzen oder liegen und daher das Blut nicht mehr richtig zirkuliert. Dadurch stockt in manchen Fällen das Blut. Es bildet sich ein Blutpfropf (Thrombus), der die Blutversorgung an dieser Stelle behindert und im Extremfall das Gefäß vollständig verschließt. Dies ist unter Umständen auch der Fall, wenn Betroffene zu wenig Flüssigkeit zu sich nehmen (Exsikkose).
Das Risiko für eine venöse Thromboembolie ist erhöht, wenn jemand bettlägerig ist (z.B. pflegebedürftige Menschen), nach einer Operation (z.B. wenn man danach viel liegt) oder wenn Betroffene eine Venenentzündung (Thrombophlebitis) haben.
Arterielle Thromboembolie (ATE)
Bei einer arteriellen Thromboembolie stammt der Embolus aus einer Arterie. Er entsteht meist in der linken Herzhälfte. Wenn sich der Embolus löst, gelangt er häufig ins Gehirn (Hirnembolie) und löst einen Schlaganfall aus.
Herzerkrankungen führen mit bis zu 90 Prozent am häufigsten zu einer arteriellen Thromboembolie. Dazu gehören zum Beispiel:
- Arteriosklerose („Arterienverkalkung“); die Blutgefäße verengen sich durch Ablagerungen von Blutbestandteilen (z.B. Cholesterin, weiße Blutkörperchen)
- Eine Verletzung oder Vernarbung der Gefäßinnenhaut (Endothel)
- Gerinnungsstörungen (Thrombophilie)
- Entzündung der Herzinnenhaut (Endokarditis)
- Ausweitung der Herzwand (Aneurysma)
- Vorhofflimmern; das Herz schlägt unregelmäßig zu schnell oder zu langsam
Die häufigsten Embolien sind Thromboembolien, die nach einer Thrombose der tiefen Beinvenen (Lungenembolie) entstehen, und Thromboembolien in den Arterien des Gehirns (Schlaganfall).
Tumorembolie
Eine Tumorembolie entsteht durch verschleppte Krebszellen (Tumorzellen) beziehungsweise verschlepptes Krebsgewebe. Durch den Embolus (bzw. den sogenannten metastatischen Embolus) ist es möglich, dass sich Tochtergeschwülste in anderen Bereichen des Körpers bilden.
Tumorembolien treten häufig bei Menschen mit bereits fortgeschrittenen Krebserkrankungen auf. Grund dafür ist, dass Krebs die Gerinnungsfähigkeit des Blutes steigert. Das bedeutet, dass das Blut schneller gerinnt. Je aggressiver das Krebswachstum, desto höher ist das Risiko für eine Thrombose und in weiterer Folge auch für eine Embolie.
Fettembolie
Eine Fettembolie ist eine Embolie, die durch Fetttröpfchen in der Blutbahn entsteht. Eine Fettembolie entsteht häufig nach Knochenbrüchen (vor allem bei Brüchen von Röhrenknochen wie den Rippen), wenn auch das Knochenmark beschädigt ist. Dieses besteht unter anderem aus Fett, das bei einer Verletzung manchmal austritt und in die Blutbahn gelangt. Weitere Ursachen für eine Fettembolie sind unter anderem: stumpfe Verletzungen (z.B. Quetschung), Verbrennungen, eine Fettleber oder Operationen wie eine Amputation oder eine Knochenmarktransplantation. Meistens bildet sich eine Fettembolie in den Blutgefäßen der Lunge (pulmonale Fettembolie).
Knochenmarkembolie
Bei Knochenbrüchen (Frakturen) gelangt in manchen Fällen Gewebe des Knochenmarks in das Gefäßsystem und löst dort eine Embolie aus. Diese Art der Embolie tritt daher häufig bei Brüchen von Röhrenknochen auf, in denen sich Knochenmark befindet. Dazu gehören zum Beispiel der Oberarmknochen (Humerus), die Unterarmknochen Elle (Ulna) und Speiche (Radius) sowie der Oberschenkelknochen (Femur).
Bakterienembolie (septische Embolie)
Bei einer Bakterienembolie gelangen Bakterien in die Blutbahn und lösen eine Embolie aus. Dies passiert etwa infolge einer Blutvergiftung (Sepsis) oder bei einer Entzündung der Herzinnenhaut (Endokarditis). Ein septischer Embolus führt unter Umständen zu einer eitrigen Infektion des betroffenen Gewebes.
Im Gegensatz zum septischen Embolus ist ein sogenannter blander Embolus nicht bakteriell infiziert.
Gasembolie
Eine Gasembolie entsteht, wenn Gasblasen in die Blutbahn gelangen und das Gefäß verengen oder verschließen. Handelt es sich bei dem Gas um Luft, spricht man von einer Luftembolie. Eine Gasembolie kann beispielsweise entstehen, wenn ein mittelgroßes oder großes Blutgefäß verletzt wird (z.B. die obere Hohlvene, Vena cava superior), wenn Luft in ein Blutgefäß eingeführt wird (Luftinsufflation) oder durch einen Lungenriss (Lungenruptur).
Auch bei einem sogenannten Dekompressionsunfall (Dekompressionskrankheit) kann es zu einer lebensgefährlichen Gasembolie kommen. Dabei bilden sich Gasblasen in den Blutgefäßen, wenn der Außendruck zu schnell abnimmt. Dies kann zum Beispiel beim zu raschen Auftauchen aus dem Wasser (Taucherkrankheit) oder bei einem zu schnellen Aufstieg in die Höhe passieren.
Fruchtwasserembolie
Gelangt während der Geburt Fruchtwasser über die Gebärmutter in den Blutkreislauf der Mutter, kommt es zur Fruchtwasserembolie (auch „geburtshilfliches Schock-Syndrom“ genannt). Dabei handelt es sich um eine seltene, aber lebensbedrohliche Geburtskomplikation, die bei Müttern und Kindern oft zu einem Hirnschaden führt. Die genaue Ursache für eine Fruchtwasserembolie ist bislang nicht eindeutig geklärt.
Parasitenembolie
Bei einer Parasitenembolie verstopfen Parasiten das Gefäß. Häufig handelt es sich dabei um Bandwurmlarven, die in den Magen-Darm-Trakt gelangen. Dort durchbohren sie die Darmwand und gelangen ins Blut.
Fremdkörperembolie
Bei einer Fremdkörperembolie gelangen Fremdkörper in die Blutbahn. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn während einer Untersuchung Teile von Untersuchungswerkzeugen wie Katheter (Röhrchen, die in Organe eingeführt werden) oder Kanülen (Hohlnadeln) abbrechen und in die Blutbahn gelangen. Andere Fremdkörper sind unter anderem Granatsplitter oder Schrotkugeln.
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