Echinokokkose: Symptome und Behandlung – _
Behandlung
Um die Behandlung einer Echinokokkose kümmern sich spezialisierte Zentren. Unter Umständen sind dir Betroffene über Jahre oder lebenslang auf die Behandlung angewiesen.
Operative Entfernung
Die einzige heilende Therapie der Echinokokkose ist nach heutigem Stand eine operative Totalentfernung der betroffenen Areale. Diese Möglichkeit prüfen Ärzte. In seltenen Fällen ist aber eine abwartende Strategie unter engmaschiger Beobachtung günstiger.
Bei einer zystischen Echinokokkose versucht der Arzt eine radikale Zystenentfernung oder nutzt das PAIR-Verfahren (das steht für Punktion, Aspiration, Injektion, Reaspiration). Bei diesem Verfahren wird die Zyste durch die Haut mit einer Nadel angestochen (punktiert), ein Teil der Zystenflüssigkeit abgenommen (aspiriert), 95-prozentiger Alkohol in die Zyste gespritzt (injiziert) und die Zystenflüssigkeit anschließend abgesaugt (reaspiriert).
Beim PAIR-Verfahren schließt der Arzt vorher aus, dass die Zyste eine Verbindung zu Gallenwegen hat. Außerdem kombiniert man das Verfahren stets mit einer Chemotherapie mit dem Wirkstoff Albendazol (einem Medikament gegen Würmer).
Sollten Echinokokkuszysten während des Eingriffs platzen, kommt es möglicherweise zu einer Aussaat der Brutkapseln des Wurmes. Diese führen dann oft zu einer schweren allergischen Reaktion. Um dies zu vermeiden, sollte zwischen den Zysten und der Leberoberfläche ein ausreichender Abstand von etwa zwei Zentimetern liegen. In über 50 Prozent der Fälle gelingt es, die Zysten komplett zu entfernen.
Bei der alveolären Echinokokkose entfernen Ärzte ebenfalls die Wurmherde. Jedoch ist die Komplettentfernung nur in rund einem Viertel aller Fälle möglich. Bei der alveolären Echinokokkose hat die medikamentöse Therapie eine größere Bedeutung als bei der zystischen Echinokokkose.
In Ausnahmefällen ist eine Lebertransplantation notwendig.
Medikamente
Zusätzlich oder alternativ zur Operation behandelt der Arzt den Patienten über einen längeren Zeitraum mit einem speziellen Medikament gegen Würmer. Sogenannte Benzimidazole wie Albendazol oder Mebendazol sind Antiwurmmittel (Anthelminthika), die jedoch nur das Voranschreiten der Echinokokkose hemmen, die Parasiten aber nicht endgültig abtöten.
Eine alleinige medikamentöse Therapie ist häufig notwendig, wenn eine Operation nicht möglich ist. Diese Medikamente nimmt der Körper nur gemeinsam mit fetthaltiger Nahrung gut auf. Während der gesamten Therapie führen die Ärzte regelmäßige Blutkontrollen mit Differentialblutbild und Bestimmung von Leberwerten und Kreatinin zur Überwachung der Leberfunktion durch.
Unter anderem bei Lebererkrankungen wägt der Arzt wegen der möglichen Nebenwirkungen ab, ob die Medikamentengabe sinnvoll ist. Besonders in der Frühschwangerschaft ist eine Therapie-Pause ratsam, da die Medikamente eine möglicherweise fruchtschädigende Wirkung haben.
Bei einer zystischen Echinokokkose führt der Behandelnde für mindestens sechs Monate eine Therapie mit Anthelminthika durch, wenn die Zysten nicht operabel sind oder Komplikationen während der Operation auftreten. Im Falle einer Aussaat der zystischen Echinokokkose in die Bauchhöhle, zum Beispiel nach einer Operation, ist für sechs Monate eine Albendazol-Therapie ratsam.
Aufgrund der meist schlechteren Prognose sind die Therapiepläne bei einer alveolären Echinokokkose länger. Wenn keine Operation möglich ist, wird eine lebenslange Therapie mit einem Antiwurmmittel notwendig. Im Falle einer erfolgreichen Operation wird eine medikamentöse Behandlung über zwei Jahre empfohlen.
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