Dissoziale Persönlichkeitsstörung – _
Dissoziale Persönlichkeitsstörung: Ursachen und Risikofaktoren
Die dissoziale Persönlichkeitsstörung entwickelt sich aus einem Zusammenspiel von biologischen Faktoren und Umwelteinflüssen. Da sie schon früh im Leben ihren Anfang nimmt, haben die Eltern als Vorbild und deren Erziehungsmethoden einen erheblichen Einfluss auf die weitere Entwicklung.
Dissoziale Persönlichkeitsstörung: Biologische Ursachen
Bei eineiigen Zwillingspaaren tritt eine dissoziale Persönlichkeitsstörung häufiger bei beiden Geschwistern auf als bei zweieiigen Zwillingen. Daraus lässt sich ableiten, dass das Risiko für eine dissoziale Persönlichkeitsstörung teilweise vererbt wird.
Auch die Botenstoffe im Gehirn haben einen bedeutenden Einfluss auf das Verhalten. Zum Beispiel geht ein niedriger Spiegel des Glückshormons Serotonin oft mit höherer Aggressivität einher.
Wissenschaftler haben zudem entdeckt, dass das Gehirn von Menschen mit dissozialer Persönlichkeitsstörung auf Bilder von Gewalt anders reagiert als das der Normalbevölkerung. Ein kleiner Bereich der äußeren Schicht des Gehirns, die sogenannte Inselrinde, wird bei Schmerzwahrnehmung und Mitgefühl mit anderen aktiviert. Zeigt man Menschen mit dissozialer Persönlichkeitsstörung Bilder, in denen anderen Menschen Schmerz zugefügt wird, ist ihre Inselrinde kaum oder gar nicht aktiv.
Dissoziale Persönlichkeitsstörung: Psychosoziale Ursachen
Menschen mit einer dissozialen Persönlichkeitsstörung berichten oft von traumatischen Erlebnissen in ihrer Kindheit (z.B. körperlicher oder psychischer Missbrauch). Aufgrund dieser Erfahrungen wurden die Betroffenen mit der Zeit unsensibel gegenüber Gewalt.
Auch bestimmte familiäre Merkmale stehen in Zusammenhang mit einem späteren antisozialen Verhalten. Kinder, die nur wenig Zuwendung erfahren haben oder deren Eltern bereits ein antisoziales Verhalten an den Tag legen, entwickeln häufiger eine dissoziale Persönlichkeitsstörung. Auch wenn die Eltern positives Verhalten ihrer Kinder kaum beachten, aber kleine Zuwiderhandlungen übermäßig bestrafen, verstärken sie dissoziales Verhalten. Die Kinder lernen, dass sie nur dann Aufmerksamkeit erhalten, wenn sie sich schlecht benehmen. Sind sie brav, werden sie hingegen vernachlässigt.
Vielen Menschen mit dissozialer Persönlichkeitsstörung wurden in der Kindheit zudem keine moralischen Werte vermittelt. Sie haben nicht von ihren Eltern gelernt, was richtig und was falsch ist. Infolgedessen haben sie auch keine sozialen Normen verinnerlicht. Bereits im Kindesalter verhalten sie sich unsozial und aggressiv gegenüber Menschen und Tieren. Mit der Pubertät steigen einige in eine kriminelle Karriere ein. Sie stehlen, begehen Brandstiftung oder andere Gesetzesverstöße.
Kinder, die sich hemmungslos und risikobereit verhalten, anderen gegenüber gleichgültig sind und wenig Mitgefühl haben, entwickeln mit höherer Wahrscheinlichkeit eine dissoziale Persönlichkeitsstörung. Auch eine reduzierte Intelligenz gilt als Risikofaktor.
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