Corona-Maßnahmen enden | Gesundheitsportal
29.06.2023
Nach über drei Jahren Pandemie enden in Österreich am 1. Juli alle Corona-Maßnahmen und die damit verbundenen Services. Die Meldepflicht sowie die Verkehrsbeschränkung bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 fallen, der Grüne Pass wird eingestellt. Impfungen, Tests für symptomatische Personen sowie COVID-19-Medikamente bleiben aber weiterhin kostenlos. Dies meldete heute das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz.
Mit dem Inkrafttreten des COVID-19-Überführungsgesetzes Anfang Juli enden nach über drei Jahren Pandemie die letzten Corona-Maßnahmen. Impfungen, Tests für Menschen mit Symptomen sowie die Abgabe von COVID-19-Medikamenten werden in die regulären Strukturen des Gesundheitssystems übernommen. Das bedeutet: Personen mit Symptomen einer COVID-19-Infektion können sich zur Abklärung an ihren Hausärztin oder ihren Hausarzt bzw. an ein regionales Gesundheitszentrum oder eine Gruppenpraxis mit Kassenvertrag wenden. Bei Verdacht auf eine Infektion kann die Ärztin oder der Arzt einen COVID-19-Test durchführen um festzustellen, ob eine COVID-19-Erkrankung vorliegt und gegebenenfalls Medikamente verschreiben.
„Wir haben viel aus der Pandemie gelernt und nun die Rahmenbedingungen dafür geschaffen, wie wir mit dem Virus in Zukunft leben können. Durch das SARI-Dashboard sowie das Abwasser-Monitoring sind wir gut auf die kommende Wintersaison vorbereitet”, so Gesundheitsminister Johannes Rauch.
Ende der Meldepflicht bringt auch Aus für Grünen Pass
Die Meldepflicht sowie die Verkehrsbeschränkung bei einer SARS-CoV-2-Infektion werden mit Inkrafttreten des COVID-19-Überführungsgesetzes aufgehoben. Somit werden keine Test-, Genesungs- oder Impfzertifikate mehr ausgestellt. Die Grüne-Pass-App wird eingestellt. Dies gilt auch für alle Corona-Services der AGES, wie etwa der Impfhotline oder GreenCheck-App-Hotline.
Neues Dashboard
Das COVID-19-Dashboard wird vom SARI-Dashboard (Severe Acute Respiratory Infections) abgelöst, das alle schweren respiratorischen Krankheiten in Spitälern erfasst. Zusammen mit dem ausgebauten Abwasser-Monitoring und der laufenden Analyse positiver PCR-Tests gibt es auch in Zukunft einen genauen Überblick über die Situation.
Das Dashboard zur Corona-Schutzimpfung bleibt in seiner aktuellen Form weiterhin bestehen und wurde bereits Anfang Mai durch den Dachverband der Sozialversicherungsträger übernommen.
Künftig liefert das neue SARI-Dashboard einen Überblick über die Krankheitslast in Spitälern durch schwere akute respiratorische Infektionen. Wenn Patientinnen und Patienten mit Atemwegserkrankungen stationär aufgenommen werden, wird im SARI-Dashboard eine erste Verdachtsdiagnose erfasst – anschließend wird die Diagnose bestätigt, verfeinert oder korrigiert.
Das SARI-Dashboard wird als Kooperation zwischen dem Gesundheitsministerium und dem Dachverband der Sozialversicherungsträger mit fachlicher Unterstützung der AGES realisiert. Es wird einmal wöchentlich aktualisiert und steht voraussichtlich ab August 2023 zur Verfügung und umfasst rückwirkend die SARI-Daten ab Mai 2023.
Sequenzierung und Abwasser-Monitoring
Die epidemiologische Entwicklung von SARS-CoV-2 in Österreich wird auch künftig durch die Auswertung des Abwassers aus Kläranlagen sowie die kontinuierliche Sequenzierung von positiven PCR-Proben überwacht.
Das stark ausgebaute Abwassermonitoring deckt deutlich mehr als die Hälfte der österreichischen Bevölkerung ab. Mit der Sequenzierung von wöchentlich bis zu 1.500 positiven PCR-Proben bleibt auch ein repräsentativer Überblick über das Variantengeschehen sichergestellt.
Fokus auf Versorgung bei Long COVID
Das Ende der Pandemie bedeutet kein Ende der Versorgung von Betroffenen von Long COVID. Bereits im Herbst 2021 wurde ein Versorgungspfad für Long-COVID-Betroffene definiert. Eine Arbeitsgruppe beim Obersten Sanitätsrat wurde eingerichtet, internationale Forschungskooperationen zum Thema sollen verstärkt werden. Auch die Information von Ärztinnen und Ärzten in Österreich wird weiter intensiviert.
„Auch wenn die Pandemie vorbei ist, spüren wir ihre Folgen in der Gesellschaft. Dazu zählen die zahlreichen Betroffenen von Long COVID, die an einer großen Bandbreite an Symptomen leiden,“ so Gesundheitsminister Rauch, und weiter: „Der Versorgungspfad für Long COVID weist den Weg für die richtige Betreuung der Betroffenen sicherzustellen. Parallel müssen wir Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung intensiv erforschen, um diesen Menschen bestmöglich zu helfen.“
Letzte Aktualisierung: 29. Juni 2023
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