Conn-Syndrom: Definition, Symptome, Diagnose – _
Wie wird das Conn-Syndrom festgestellt?
Beim Conn-Syndrom steht am Anfang normalerweise die Diagnose des Bluthochdrucks. Nicht selten sind die Betroffenen schon monate- oder jahrelang deswegen in Behandlung, bevor ein Arzt das Conn-Syndrom feststellt. Manchmal erkennt man es daran, dass der Bluthochdruck mit verschiedenen Medikamenten schwierig einzustellen ist.
Meistens diagnostiziert der Arzt einen primären Hyperaldosteronismus, wenn ihm durch typische Symptome oder zufällig bei einer Blutuntersuchung ein niedriger Kaliumspiegel auffällt. Etwa jede zehnte Person mit Conn-Syndrom hat einen Kaliummangel (Hypokaliämie). Kalium ist ein Mineralstoff, der viele wichtige Aufgaben im Körper erfüllt, unter anderem in den Muskeln, bei der Verdauung und bei der Regulation des Herzrhythmus.
Auch andere Blutwerte verschieben sich beim Conn-Syndrom: Der Natriumspiegel steigt, der Magnesiumspiegel sinkt und der pH-Wert des Bluts verschiebt sich leicht in den basischen Bereich (Alkalose).
Sicher diagnostizieren lässt sich ein primärer Hyperaldosteronismus erst durch eine gezielte Untersuchung der Hormonkonzentrationen im Blutplasma. Beim Conn-Syndrom ist die Aldosteron-Konzentration hier erhöht und der Renin-Anteil reduziert. Auch im Urin ist das Aldosteron beim Conn-Syndrom erhöht.
Mit dem sogenannten Aldosteron/Renin-Quotienten stellt der Arzt die beiden Werte gegenüber. Ein Wert über 50 weist auf ein mögliches Conn-Syndrom hin. Die Werte schwanken allerdings und werden durch Medikamente – auch Bluthochdruckmittel wie Diuretika, Betablocker und ACE-Hemmer – beeinflusst, sodass bei der Diagnostik des Conn-Syndroms oft mehrere Hormontests notwendig sind.
Um die Diagnose Conn-Syndrom zu sichern, ist unter Umständen ein Kochsalz-Belastungstest sinnvoll. Hierbei liegt der Betroffene etwa vier Stunden lang ruhig und bekommt in dieser Zeit eine Infusion mit einer Kochsalzlösung. Bei Menschen mit einer gesunden Nebenniere sorgt dies dafür, dass der Körper die Aldosteronproduktion drosselt und der Hormonwert auf die Hälfte absinkt, während beim Conn-Syndrom die Aldosteronproduktion dadurch kaum beeinflusst wird.
Manchmal testet der Arzt den Effekt von anderen Wirkstoffen auf den Aldosteronspiegel, zum Beispiel mit einem Fludrocortison-Suppressionstest und einem Captopril-Test.
Die weitere Diagnostik zielt darauf ab, die genauen Ursachen für das Conn-Syndrom herauszufinden, also beispielsweise ein Adenom oder eine Vergrößerung der Nebennierenrinde. Hierzu eignen sich bildgebende Verfahren wie eine Computertomografie (CT) oder eine Magnetresonanztomografie (MRT). Auf den Schnittbildern erkennt der Arzt eventuelle Tumore und andere Auffälligkeiten der Nebennierenrinde, die das Conn-Syndrom verursachen.
Hilfreich bei der Suche nach dem Auslöser für das Conn-Syndrom ist auch ein Orthostase-Test. Bei diesem misst der Arzt, wie sich die Renin- und Aldosteronwerte verändern, wenn der Betroffene Bettruhe einhält oder mehrere Stunden durchgehend in einer aufrechten Körperhaltung (gehend und stehend) verbringt. Bei einer Nebennierenvergrößerung gelingt es dem Körper besser, die Hormonproduktion zu regulieren, als bei einem aldosteronproduzierenden Adenom.
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