Chronische Bronchitis: Symptome und Therapie
Wie lässt sich eine chronische Bronchitis feststellen?
Bei Verdacht auf eine chronische Bronchitis ist ein erfahrener Hausarzt oder ein Lungenfacharzt (Pneumologe) der richtige Ansprechpartner.
Der Arzt unterhält sich zuerst ausführlich mit dem Patienten, um dessen Krankengeschichte zu erheben (Anamnesegespräch). Mögliche Fragen dabei sind:
- Welche Symptome haben Sie genau? Seit wann bestehen die Beschwerden?
- Sind Sie Raucher?
- Seit wann und wie viel rauchen Sie?
- Waren/Sind Sie einer besonderen Schadstoffbelastung ausgesetzt, etwa am Arbeitsplatz?
- Haben Sie irgendwelche Vor- oder Grunderkrankungen?
Danach folgt die körperliche Untersuchung. Unter anderem hört der Arzt dabei mit dem Stethoskop die Lunge ab. Es fallen ihm dabei meist Rasselgeräusche auf. Liegt eine obstruktive chronische Bronchitis vor, ist im Allgemeinen ein sogenanntes Giemen zu hören. Das ist ein pfeifendes Geräusch beim Ausatmen. Es deutet auf verengte Atemwege hin.
Lungenfunktionstest
Mit einem Lungenfunktionstest prüft der Arzt, wie gut die Lunge des Patienten arbeitet. Das ist vor allem bei obstruktiver chronischer Bronchitis wichtig. Zur Verfügung stehen verschiedene Methoden, beispielsweise die Spirometrie. Noch genauer lässt sich die Lungenfunktion mit einer sogenannten Bodyplethysmografie testen.
Eine Peak-Flow-Messung hilft ebenfalls dabei, das Ausmaß einer obstruktiven chronischen Bronchitis einzuschätzen. Außerdem erlauben es wiederholte Peak-Flow-Messungen, den Erfolg einer Behandlung zu beurteilen. Besteht der Verdacht, dass der Patient eine überempfindliche Bronchialschleimhaut hat, wird mit Methacholin oder Histamin ein Provokationstest gemacht. Dafür wird ein feiner Dampf des Wirkstoffs eingeatmet. Dann misst man mittels Peak-Flow-Meter, ob sich die Strömungsgeschwindigkeit der Luft beim Ausatmen verringert hat.
Röntgenuntersuchung des Brustkorbs
Röntgenaufnahmen des Brustkorbs (Röntgen-Thorax) dienen vor allem dazu, andere Ursachen für die Beschwerden auszuschließen. So lösen zum Beispiel Lungenkrebs und Lungen-Tuberkulose ähnliche Symptome wie eine chronische Bronchitis aus. Das Gleiche gilt für Fremdkörper in der Lunge sowie sogenannte Bronchiektasen (Aussackungen der Bronchien).
Eine chronische Bronchitis hinterlässt auf dem Röntgenbild unregelmäßige, diffuse Streifen- oder Bandschattenstreifen. Mediziner sprechen hierbei von Plattenatelektasen oder „dirty chest“. Die Schatten entstehen dadurch, dass in den Lungenbläschen zu wenig oder keine Luft enthalten ist. Der entsprechende Lungenbereich ist dadurch vermindert oder gar nicht entfaltet.
Weitere Untersuchungen
Manchmal kommt die Computertomografie (CT) zum Einsatz, die den Brustkorb bildlich darstellt. So lassen sich etwa Bronchiektasen ausschließen.
Der Arzt untersucht mitunter eine Probe des abgehusteten Auswurfs (Sputum) genauer. So lässt sich zum Beispiel feststellen, ob sich zusätzlich eine bakterielle Infektion in den Atemwegen ausgebreitet hat.
Oft messen Ärzte die Blutgase, also den Sauerstoff- und Kohlendioxidgehalt sowie den pH-Wert des Blutes. Aus den Ergebnissen lässt sich abschätzen, wie weit fortgeschritten eine chronische Bronchitis ist. Das ist besonders bei obstruktiver chronischer Bronchitis wichtig.
Wenn der Arzt vermutet, dass eine obstruktive chronische Bronchitis die rechte Herzhälfte überbelastet (Cor pulmonale), sind weitere Untersuchungen nötig. Dazu gehören vor allem eine Elektrokardiografie (EKG) sowie eine Ultraschall-Untersuchung des Herzens (Echokardiografie). Eventuell ist eine Untersuchung mittels Herzkatheter sinnvoll.
Eine chronische Bronchitis entwickelt sich meist erst im höheren Alter. Ist der Patient aber jünger als 45 Jahre und/oder gibt es Fälle von COPD in seiner Familie, ist die Ursache oft ein vererbbarer Mangel an Alpha-1-Antitrypsin (Antitrypsinmangel). Auch ein angeborener Mangel an bestimmten Antikörpern (Antikörpermangelsyndrom) steckt gegebenenfalls dahinter. Entsprechende Hinweise liefert eine Blutuntersuchung.
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