Blasensteine: Ursachen, Symptome, Behandlung – _
Wie können Blasensteine behandelt werden?
Falls Betroffene Schmerzen haben, ist der erste Schritt der Behandlung die Gabe eines Schmerzmittels. In vielen Fällen ist eine gründliche Untersuchung nur durch vorhergehende Schmerzstillung möglich. Auch symptomlose Blasensteine, die zum Beispiel zufällig bei einem Routine-Ultraschall entdeckt werden, gilt es zu behandeln , da sie in der Regel im Laufe der Zeit an Größe zunehmen und dann mitunter Beschwerden verursachen.
Größe und Lage des Blasensteins bestimmen darüber, ob ihn der Arzt entfernt oder ob er einen Spontanabgang abwartet. In den meisten Fällen ist bei einem Blasenstein keine besondere Behandlung nötig. Kleine (bis zu fünf Millimeter) und frei in der Harnblase liegende Steine werden in etwa neun von zehn Fällen von selbst über die Harnröhre ausgeschieden.
Manchmal erleichtern bestimmte Medikamente (zum Beispiel der Wirkstoff Tamsulosin) das Ausscheiden, wenn beispielsweise eine vergrößerte Prostata die Harnröhre einengt. Bei manchen Steinen (Uratsteine, Zystinsteine) versuchen die Behandelnden außerdem, die Harnsteine durch eine chemische Reaktion aufzulösen beziehungsweise zu verkleinern (Chemolitholyse).
Empfehlenswert ist auf jeden Fall, dass Sie viel trinken, um den Steinabgang zu erleichtern.
Treten Schmerzen auf (was häufig passiert, wenn der Harnstein durch die Harnwege gleitet), helfen in der Regel Schmerzmittel, zum Beispiel mit dem Wirkstoff Diclofenac.
Wenn der Stein zu groß für einen spontanen Abgang ist, der Stein die Harnröhre verschließt und wenn es Hinweise auf eine schwere Infektion (Urosepsis) gibt, muss der behandelnde Arzt den Stein chirurgisch entfernen. Kleinere Harnsteine versucht er im Rahmen einer Blasenspiegelung (Zystoskopie) mit einer Zange zu zerkleinern oder direkt zu entfernen.
Bei der Blasenspiegelung ist bei Erwachsenen nur eine örtliche Betäubung notwendig – so lässt sich der Eingriff auf einem Monitor mitverfolgen. Bei Kindern führen die Ärzte den Eingriff unter Vollnarkose durch. Nach einer Blasenspieglung dürfen Sie entweder am selben Tag oder innerhalb der nächsten zwei bis drei Tage wieder nach Hause.
Wie lange Sie nach der Behandlung noch im Krankenhaus bleiben, richtet sich danach, wie groß der entfernte Stein war und ob bei dem Eingriff Komplikationen aufgetreten sind. Wie bei jeder Operation bestehen bei der Zystoskopie Risiken. Generell besteht das Risiko, dass durch die Instrumente Keime in die Harnblase gelangen und sich diese entzündet. Außerdem werden – wenn auch sehr selten – mit dem verwendeten Instrument Organwände verletzt oder sogar durchstoßen.
Seit einigen Jahren wird in der Mehrzahl aller Eingriffe eine Zertrümmerung der Steine durch Druckwellen angewandt. Dieses Verfahren wird als extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) bezeichnet. Bei der ESWL werden größere Steine durch Stoßwellen zerstört, so dass Betroffene die Trümmer einfach über den Urin ausscheiden.
Wenn Patienten nach Entfernung des Blasensteins noch Schmerzen haben, ist dies möglicherweise ein Hinweis auf eine Entzündung der Harnblase (Cystitis). Diese wird gegebenenfalls mit Antibiotika behandelt.
Eine offene Operationsmethode wird heute nur noch in sehr seltenen Fällen angewandt. Sie ist zum Beispiel notwendig, wenn der Arzt bei der Blasenspiegelung mit dem Endoskop nicht in die Blase gelangt, weil der Stein oder eine andere Struktur die Harnröhre oder den Eingang zur Blase blockiert.
Beispielsweise sehen Tumore im Computertomografie-Bild manchmal wie Harnsteine aus. Tumore erfordern jedoch eine andere Behandlung, sodass man im Zweifelsfall eher offen operiert.
Wurden die Blasensteine durch eine Störung der Blasenentleerung verursacht, so steht für den behandelnden Arzt nach der Steinentfernung vor allem die Behandlung der Ursache im Vordergrund. Bei Männern führt häufig eine Prostatavergrößerung zu Abflussstörungen der Harnröhre und zu einer darauffolgenden Steinbildung.
In einem solchen Fall versucht der Arzt zunächst, die Prostatavergrößerung mit Medikamenten zu behandeln. Bei einer stark vergrößerten Prostata oder wiederholt auftretenden Harnsteinen wird aber zu einem chirurgischen Eingriff geraten, um den Auslöser der Steinbildung auszuschalten. Dabei wird meist eine sogenannte transurethrale Prostataresektion (TURP) empfohlen. Bei diesem Eingriff wird die Prostata durch die Harnröhre hindurch entfernt.
Blasensteine mit Hausmitteln auflösen
Bei Symptomen wie kolikartigen Schmerzen oder blutigem Urin suchen Sie unbedingt einen Arzt auf.
Hausmittel, um Blasensteine loszuwerden, können bei kleinen Steinen ohne oder mit nur geringen Symptomen helfen. Die meisten Hausmittel gegen Harnsteine sind auch vorbeugend wirksam, wie etwa viel trinken und sich ausgewogen ernähren.
Alles, was die Bildung von Urin anregt, kann für das Ausschwemmen kleiner Steine mit dem Urin hilfreich sein. Solche Hausmittel sind zum Beispiel
- Kräutertees
- Viel Wasser trinken
- Treppen steigen
- Viel Bewegung im Allgemeinen
Bei Harnverhalt verschlimmern diese Hausmittel jedoch eventuell die Symptome. Suchen Sie dann unbedingt einen Arzt auf. Übermäßiger Alkoholgenuss ist oft eher schädlich. Wer ohnehin zur Bildung von Harnsteinen neigt, sollte auch beim Wasser trinken auf die Zusammensetzung achten. Unter Umständen schaden besonders magnesiumreiche Mineralwässer dann mehr als sie nutzen.
Hausmittel haben ihre Grenzen. Wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.
Homöopathische Behandlung von Blasensteinen
In der Homöopathie sollen Präparate aus Berberis aquifolium, Berberis, Camphora, Coccus cacti (Gewöhnliche Mahonie, Berberitze, Kampfer und Cochenilleschildlaus) in den Verdünnungen D6 bis D12 als Tropfen, Tabletten oder Globuli wirksam gegen Blasensteine sein.
Das Konzept der Homöopathie und ihre spezifische Wirksamkeit sind in der Wissenschaft umstritten und durch Studien nicht eindeutig belegt.
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