Bauchspeicheldrüsenentzündung: Symptome, Test – _
Kann man eine Bauchspeicheldrüsenentzündung selbst testen?
Betroffene mit möglichen Anzeichen einer akuten Pankreatitis sollten zum Hausarzt oder direkt zu einem Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie gehen. Treten die Beschwerden außerhalb der Sprechzeiten auf, ist es ratsam, ein Krankenhaus aufzusuchen. Vor allem bei starken Beschwerden ist es wichtig, nicht zu zögern und sich ärztliche Hilfe zu holen! Eine akute Pankreatitis ist nicht nur sehr schmerzhaft, sondern unter Umständen lebensgefährlich.
Nur ein Arzt ist in der Lage, anhand der körperlichen Untersuchung eine akute Pankreatitis sicher zu diagnostizieren. Da die Erkrankung mitunter lebensbedrohlich wird, ist es bei entsprechenden Symptomen nicht ratsam, sich auf das Ergebnis von Selbsttests zu verlassen.
Krankengeschichte
Beim Arztbesuch befragt der Arzt den Betroffenen genau zu seinen Beschwerden. Auch nach möglichen Auslösern einer Bauchspeicheldrüsenentzündung wird er sich erkundigen. Zu den typischen Fragen bei diesem Anamnese-Gespräch zählen zum Beispiel:
- Ob der Betroffene Fieber hat oder ihm übel ist
- Ob die Beschwerden plötzlich aufgetreten sind oder sie zu bestimmten Gelegenheiten auftreten
- Ob Gallensteine bekannt sind
- Ob der Betroffene Medikamente einnimmt und wenn ja, welche
- Ob der Betroffene vor dem Auftreten der Beschwerden viel Alkohol getrunken hat oder regelmäßig Alkohol trinkt
- Ob erhöhte Blutfettwerte oder Kalziumwerte bekannt sind
- Ob der Stuhl fettig glänzt
Körperliche Untersuchung
Nach dem Gespräch folgt eine körperliche Untersuchung. Der Arzt prüft dabei zum Beispiel, ob der Bauch elastisch und prall gespannt ist („Gummibauch“) – ein häufiges Anzeichen für eine akute Pankreatitis. Außerdem ist der Bauch dann oft sehr schmerzempfindlich. Die Betroffenen winkeln deshalb häufig ihre Beine an, um so den Schmerz etwas zu lindern.
Bei der körperlichen Untersuchung achtet der Arzt zudem auf Blutergüsse in den seitlichen Flanken und um den Bauchnabel herum und überprüft, ob sich das Weiße der Augen und die Haut gelb verfärbt haben.
Blutuntersuchungen
Bestimmte Blutwerte helfen, eine akute Bauchspeicheldrüsenentzündung auszuschließen oder zu bestätigen: So sind bei einer Pankreatitis im Blut erhöhte Werte der Bauchspeicheldrüsenenzyme Lipase und Amylase nachweisbar. Zu hohe Werte haben aber zum Teil auch andere Ursachen, sind also kein eindeutiger Beweis für eine Bauchspeicheldrüsenentzündung.
Weitere Blutwerte, die der Arzt bei Verdacht auf eine Pankreatitis häufig kontrolliert, sind Blutzucker, Nieren- und Leberwerte. Auch der Kalzium-Spiegel wird gemessen: Erhöhte Kalziumwerte sind unter Umständen die Ursache einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung.
Des Weiteren misst der Arzt die Entzündungswerte, wie zum Beispiel das C-reaktive Protein (CRP). Ist es erhöht, spricht das allgemein für eine Entzündung im Körper. Außerdem eignet sich der CRP-Wert zur Verlaufskontrolle einer akuten Pankreatitis.
Bildgebende Verfahren
Um eine Bauchspeicheldrüsenentzündung sicher zu diagnostizieren, untersucht der Arzt den Bauchraum mit einem bildgebenden Verfahren. Die einfachste und schnellste Methode ist eine Ultraschall-Untersuchung (Sonografie). Damit lassen sich oft Gallensteine erkennen, die am häufigsten der Grund einer akuten Bauchspeicheldrüsenentzündung sind.
Außerdem beurteilt der Arzt im Ultraschall das Ausmaß der Entzündung und entdeckt krankheitsbedingte Veränderungen. Dazu zählen zum Beispiel eine Schwellung des Pankreas, abgestorbenes Gewebe sowie Wasseransammlungen in Bauch und Lunge.
Ist der Ultraschall-Befund nicht eindeutig, bringen eine Kernspintomografie (Magnetresonanztomografie, MRT) oder eine Computertomografie (CT) Klarheit. Beide Verfahren liefern sehr detaillierte Bilder des untersuchten Gewebes. Sie kommen auch bei einer schwer verlaufenden Pankreatitis zum Einsatz.
Mittels einer Röntgenuntersuchung prüft der Arzt den Zustand von Lunge und Darm. Wasseransammlungen zwischen Lunge und Brustwand sowie im Bauchraum lassen sich auf dem Röntgenbild gut erkennen. Ebenfalls sichtbar werden eventuelle Luftblasen in einem gelähmten Darm.
Endoskopische Untersuchung
Bei Verdacht auf verschlossene Gallenwege durch Gallensteine oder einen Tumor im Bereich der Gallenwege führt der Arzt unter Umständen eine Gallenspiegelung durch. Genauer gesagt handelt es sich um eine Spiegelung der Bauchspeicheldrüsen- und Gallengänge sowie der Gallenblase. Der medizinische Fachausdruck für diese endoskopische Untersuchung lautet endoskopische retrograde Cholangio-Pankreatikografie (ERCP).
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