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Balanitis (Eichelentzündung): Behandlung – _

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Welche Ursachen hat eine Balanitis?

Es gibt eine Vielzahl möglicher Ursachen für die Entstehung einer Balanitis. Oft liegt eine Kombination mehrerer Ursachen vor. So begünstigt eine mechanische Reizung oft eine Infektion. Bei einem Drittel aller Patienten wird keine eindeutige Ursache der Eichelentzündung festgestellt.

Die Ursachen der Balanitis lassen sich grob in nicht-infektiöse und infektiöse Ursachen einteilen. Eine Eichelentzündung tritt jedoch auch im Rahmen anderer Erkrankungen auf.

Nicht-infektiöse Ursachen der Balanitis

Eine häufige Ursache für eine Entzündung der Eichel ist mangelnde oder übertriebene Reinigung (“Reinlichkeitsbalanitis”). Bei mangelnder Hygiene sammelt sich zurückbleibendes Smegma an – eine gelblich-weiße Masse aus Talgdrüsensekret, Hautzellen und Bakterien) und führt potenziell zu einer Balanitis.

Auch hoher mechanischer und chemischer Stress provozieren manchmal eine Balanitis. Dies geschieht zum Beispiel durch übertrieben kräftiges Waschen und Desinfektionsmittel. In manchen Fällen ist die Balanitis auch Folge einer Reizung (Irritation) oder allergischen Reaktion auf Medikamente, Duftstoffe oder (Latex-)Kondome.

Eine Eichelentzündung aufgrund einer nicht-infektiösen Ursache bezeichnen Ärzte auch als Balanitis simplex (einfache Eichelentzündung).

Infektiöse Ursachen der Balanitis

Die beiden häufigsten Ursachen für eine infektiöse Balanitis sind Bakterien- und Pilzinfektionen.

Zu bakteriellen Ursachen der Balanitis zählen Infektionen mit Staphylokokken, Enterokokken, Streptokokken und mit Mycobacterium tuberculosis, dem Erreger der Tuberkulose.

Außerdem ist das Bakterium Gardnerella vaginalis möglicher Auslöser einer Balanitis. Dieser Keim ist häufig Auslöser einer bakteriellen Scheidenentzündung (Vaginose). Bei sexuellem Kontakt ist es möglich, dass die Bakterien auf den Penis übertragen werden und eine Eichelentzündung auslösen.

Eine durch Hefepilzeverursachte Balanitis wird auch als Balanitis candidomycetika bezeichnet. Wie auch Bakterieninfektionen zeigen sich Pilzinfektionen entweder nur lokal oder aber systemisch (also auch im restlichen Körper).

Candida albicans, ein Hefepilz, ist der häufigste Erreger einer Balanitis candidamycetica (auch Candida-Balanitis genannt). Teilweise lässt sich auch bei symptomlosen Männern der Hefepilz Candida albicans auf der Eichel nachweisen, doch nur ein geringer Teil davon entwickelt eine Balanitis. Unbeschnittene Männer bekommen häufiger eine Balanitis durch Pilze als beschnittene Männer. In den meisten Fällen wird der Pilz durch Sexualkontakt übertragen.

Eine andere Pilzinfektion, nämlich mit Malassezia furfur, ist die sogenannte Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor). Diese Form von Hautpilz ist in Europa relativ selten, in tropischen Gebieten jedoch häufig. Sie betrifft besonders Rücken, Schultern, Nacken und Brust, manchmal auch andere Körperstellen wie eben den Penis. Charakteristisch für diese Pilzinfektion sind scharf begrenzte, bräunliche und schuppende Veränderungen.

Andere Pilzinfektionen greifen noch seltener auf den Penis über. Hauptsächlich handelt es sich dabei um Pilze, die sich in der Leiste festsetzen und sich im Laufe der Zeit kontinuierlich auf den Penis ausbreiten.

Auch im Zusammenhang mit Geschlechtskrankheiten entzündet sich häufiger die Glans penis. Besonders zu nennen sind hier Infektionen mit Herpesviren und humanen Papillomaviren (HPV) – vor allem Typ 6 und 11. Speziell HPV führt zu langwierigen Balanitiden, die nicht einfach zu besiegen sind.

Weitere mögliche Auslöser sind Trichomonaden, Gonokokken (Erreger der Gonorrhö/Tripper), Treponema pallidum (Erreger der Syphilis) und Haemophilus ducreyi (Erreger von Ulcus molle).

Balanitis im Rahmen anderer Erkrankungen

Verschiedene Hauterkrankungen fördern die Entstehung einer Balanitis oder lösen diese sogar aus. Dazu zählen seborrhoische Dermatitis, Schuppenflechte (Psoriasis) sowie die Autoimmunerkrankung Pemphigus vulgaris.

Auch Lichen sclerosus ist hier zu nennen. Die chronische Hauterkrankung ruft typische weiße Flecken beziehungsweise einen weißen Belag (Plaques) an der Vorhaut und der Eichel hervor. Diese Form der Eichelentzündung wird als Balanitis xerotica obliterans bezeichnet. Im Verlauf der Krankheit bilden sich Narben, und die Vorhaut wird dünn. Die Narben führen zu einer Verengung der Vorhaut (Phimose). Die Erkrankung greift mitunter auf die Harnröhre über.

Im Rahmen der reaktiven oder postinfektiösen Arthritis (ehemals Reiter-Krankheit), einer nicht-infektiösen Entzündung, entwickeln rund ein Viertel der Betroffenen eine Balanitis. Diese Erkrankung ist durch die drei Symptome Gelenkentzündung, Harnröhrenentzündung und Bindehautentzündung charakterisiert. Sie tritt meist ein bis vier Wochen nach einem Harnwegs- oder Magen-Darm-Infekt auf und wird auch als Balanitis circinata bezeichnet.

Bei älteren Männern über 60 Jahren tritt die Balanitis plasmacellularis Zoon auf. Die Ursache für diese Form der Eichelentzündung ist unklar. Es kommt zu kleinen Blutungen und Ablagerungen von Hämosiderin, einem Eisenspeicherprotein. Zusätzlich infiltrieren Immunzellen das Gewebe der Eichel.

In seltenen Fällen führt eine Entzündung von Bindegewebssträngen zum Absterben von Gewebe und löst so eine gefährliche Balanitis gangraenosa aus. Diese bedarf einer sofortigen Behandlung.

Balanitis im Rahmen einer Krebsbehandlung

Eine sogenannte BCG-Instillation wird im Rahmen der Behandlung eines Blasenkarzinoms zur Vorbeugung von Rückfallen von Blasenkrebs eingesetzt. BCG ist die Abkürzung für die Bakterienart Bacillus-Calmette-Guérin. Bei der BCG-Instillation spült der Arzt die Harnblase mit abgeschwächten BCG-Bakterien, die eine lokale Entzündung auslösen, die wiederum das Immunsystem aktiviert. Das soll die weitere Entwicklung von Krebszellen hemmen. Selten kommt es im Rahmen dieser Behandlung zu einer sogenannten granulomatösen Balanitis.

Risikofaktoren für eine Balanitis

Hauptrisikofaktor für eine Balanitis ist eine mangelhafte Intimpflege. Es ist wichtig, den Penis und im Besonderen die Eichel täglich mit warmem Wasser abzuwaschen und Smegma zu entfernen. Unterlassene Reinigung, aber auch zu aggressive Reinigung fördern die Entstehung einer Balanitis.

Auch eine schlecht oder nicht zurückziehbare, verengte Vorhaut (Phimose) begünstigt eine Eichelentzündung, denn diese erleichtert es Erregern, sich auf der Eichel festsetzen und ausbreiten. Aus diesem Grund scheint eine Beschneidung das Risiko für Balanitis deutlich zu senken.

Menschen mit bestimmten Erkrankungen haben statistisch gesehen häufiger eine Balanitis als sonst Gesunde. Das gilt vor allem bei Menschen mit Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus). Vermutlich fördert der Zucker im Urin von Diabetikern die Entstehung einer Balanitis. Diabetes-Patienten haben oft eine Pilzinfektion als Ursache der Balanitis.

Auch schweres Übergewicht sowie die chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa werden als Risikofaktoren für eine Eichelentzündung angesehen.

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