Bakerzyste: Ursachen, Symptome, Behandlung – _
Wie wird eine Bakerzyste therapiert?
Bei der Therapie unterscheidet man zwischen symptomatischen und kausalen Ansätzen. Symptomatische Methoden lindern nur die von der Bakerzyste hervorgerufenen Beschwerden, während die kausale Therapie auf die eigentliche Ursache der Erkrankung abzielt. Nicht jede Bakerzyste muss behandelt werden. Solange sie keine Probleme verursacht, ist es ratsam, erstmal abzuwarten.
Die medikamentöse Therapie der Bakerzyste
Zur Behandlung der Schmerzen stehen die klassischen Medikamente aus dem Bereich der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) zur Verfügung. Zu dieser Gruppe gehören zum Beispiel Diclofenac und Ibuprofen. Zusätzlich zur Schmerzlinderung wirken sie Entzündungen entgegen. Des Weiteren gibt es sogenannte Cox-2-Hemmer, die ähnlich wirken wie die klassischen NSAR, aber weniger Nebenwirkungen auf den Magen-Darm-Trakt haben. Diese Schmerzmittel verschreibt der Arzt meist in Tablettenform.
Kortison ist ein Hormon (Cortisol), das auch natürlich im Körper vorkommt. Es ist unter anderem stark entzündungshemmend. Da es bei hohen Dosierungen oder langfristiger Anwendung aber erhebliche Nebenwirkungen hat, muss es mit Bedacht eingesetzt werden. Bei der Bakerzyste spritzt der Arzt Kortison in das Kniegelenk, damit der Wirkstoff dort die entzündlichen Vorgänge vorübergehend stoppt. Aufgrund der Nebenwirkungen ist dies jedoch keine Dauerlösung. Ärzte verabreichen die Kortisonspritze deshalb nur vereinzelt und achten darauf, dass sie sie nicht zu oft pro Jahr anwenden.
Schließlich gibt es noch die Möglichkeit, Hyaluronsäure in das Kniegelenk zu spritzen. Das klingt widersprüchlich, weil Hyaluronsäure ja den Hauptbestandteil der Synovia ausmacht, von der eigentlich zu viel vorhanden ist. Hyaluronsäure verbessert aber die Qualität des Knorpelgewebes im Gelenk, dessen Schädigung häufig der Grund für eine Bakerzyste ist. Insofern ist es durchaus möglich, durch den Einsatz dieser Substanz langfristig positive Effekte zu erzielen.
Knieschonung und Kompression bei der Bakerzyste
Ruhe und Schonung für das betroffene Knie gehören neben der medikamentösen Schmerztherapie bei der Bakerzyste meist zum ersten ärztlichen Rat. Kommt es zu Beschwerden wie Schwellungen und Schmerzen, ist es ratsam, dem Knie etwas Ruhe zu gönnen. Versuchen Sie, das betroffene Bein mehrmals am Tag hochzulegen und Ihre körperliche Aktivität für eine gewisse Zeit zu reduzieren. Das Tragen von schweren Gegenständen belastet das Kniegelenk zusätzlich zum eigenen Körpergewicht und ist aus diesem Grund bei vorliegenden Beschwerden durch eine Bakerzyste nicht empfehlenswert. Auch das Kühlen des Knies lindert gelegentlich die Beschwerden der Bakerzyste.
Liegt die Ursache der Bakerzyste in einer Verschleißerkrankung des Kniegelenks (Gonarthrose), hilft in manchen Fällen eine Kompression des Knies durch eine Kniebandage. Insbesondere, wenn die Schwellung wiederholt auftritt.
Es ist wichtig, dass Sie eine Bandage oder eine anderweitige Kompression des Kniegelenks vorher mit dem Arzt besprechen. Da bei bestimmten Erkrankungen wie Venenentzündungen oder bei Menschen mit einem erhöhten Thromboserisiko von einer Kompression ausdrücklich abzuraten ist.
Bakerzyste: Physiotherapie
Verschiedene krankengymnastische Maßnahmen helfen, die Symptome einer Bakerzyste zu lindern. So gibt es etwa spezielles Kraft- und Beinachsentraining oder auch Wassertraining – Methoden, die gelenkschonend helfen, die Muskulatur rund um das Kniegelenk zu kräftigen und die Reizsituation zu reduzieren. Allerdings muss, abhängig von der Grunderkrankung, immer erst ärztlich abgeklärt werden, ob eine Physiotherapie infrage kommt.
Bakerzyste: Punktion
Es besteht die Möglichkeit, eine Bakerzyste zu punktieren und mit einer Spritze ihren flüssigen Inhalt abzusaugen. Vor allem kurzfristig verschafft es Betroffenen eine vorübergehende Erleichterung. Jedoch ist es sehr wahrscheinlich, dass sich die Zyste bald erneut mit Gelenksflüssigkeit füllt und wieder anschwillt.
Bakerzyste: Operation und Thermotherapie
Um eine Bakerzyste nachhaltig zu therapieren, muss die eigentliche Ursache behandelt werden. Für viele Patienten bedeutet das früher oder später eine Operation am Kniegelenk, etwa um Schäden am Knorpel oder den Menisken zu beheben. Ein solcher Eingriff erfolgt mittels einer offenen Operation oder minimalinvasiv über eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie).
Die eigentliche Zyste wird dabei meist nicht entfernt, sie geht nach Ausschaltung der Ursache von allein zurück. Ist allerdings eine rheumatoide Arthritis die Ursache, entfernt der Operateur die gesamte Bakerzyste.
Neuere Verfahren greifen auf bipolaren Strom zurück, der mittels Elektroden an die Zystenwand angelegt wird, nachdem man den Zysteninhalt abpunktiert hat. Durch die so erzeugte Hitze schrumpft und verklebt die Zystenwand, sodass ein Nachfließen von Synovia verhindert wird.
Bakerzyste: Homöopathie
Homöopathische Ansätze zur Behandlung einer Bakerzyste werden begleitend zu den genannten Therapieverfahren eingesetzt. Beispielsweise können sie im Anschluss an eine Operation den Heilungsprozess unterstützen. Ein häufig angewendetes Mittel in der Homöopathie, das auch bei der Bakerzyste zum Einsatz kommt, ist Arnika C30.
Hinweis: Das Konzept der Homöopathie und ihre spezifische Wirksamkeit sind in der Wissenschaft umstritten und durch Studien nicht eindeutig belegt.
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