Aortendissektion: Symptome, Formen – _
Wie wird eine Aortendissektion behandelt?
Eine Aortendissektion ist lebensbedrohlich und Betroffene müssen immer so schnell wie möglich in ein Krankenhaus. Die Behandlung beginnt bereits auf dem Weg dorthin. Der Notarzt überwacht und stabilisiert den Kreislauf, senkt Blutdruck und Herzschlag und gibt Schmerzmittel.
Im Krankenhaus entscheiden Ärzte dann nach der Lage der Aortendissektion, wie sie weiter behandeln. Generell gibt es zwei Möglichkeiten: die Operation oder die medikamentöse Behandlung.
Operation bei einer Aortendissektion Typ A
Die Dissektion der aufsteigenden Aorta ist akut lebensbedrohlich. Ärzte operieren eine solche Typ-A-Aortendissektion daher so schnell wie möglich. Sie eröffnen den Brustkorb und ersetzen den betroffenen Abschnitt der Aorta durch eine Kunststoffprothese. Oft müssen sie auch die Klappe zwischen Herz und Aorta ersetzen oder reparieren.
Je nach Ausmaß der Dissektion kann die losgelöste innere Wandschicht der Aorta bis in den absteigenden Teil der Aorta reichen. Dort wird die lose Wandschicht “gefenstert”, sprich mit kleinen Löchern versehen. Dadurch kann das Blut zurück ins Innere der Aorta fließen, was die Aortenwand entlastet.
Operation der Typ-B-Aortendissektion
Aortendissektionen allein der absteigenden Aorta (Typ B) operieren Ärzte vor allem dann, wenn Komplikationen drohen oder auftreten. Der Eingriff ist zum Beispiel notwendig, wenn
- sich die Schmerzen durch andere Maßnahmen nicht bessern.
- ein Organ nicht mehr richtig durchblutet wird.
- die Aorta aufzureißen droht (Ruptur).
Meist handelt es sich nicht um eine offene OP wie bei Typ-A-Dissektionen. Vielmehr versuchen Ärzte, die Aorta „von innen“ zu reparieren. Dazu verwenden sie einen Stentgraft, eine Kombination aus einem Stent (Drahtröhre) und einer künstlichen Gefäßprothese.
Über die Schlagader in der Leiste verschaffen sich die Ärzte Zugang zum Gefäßsystem, das sie als Transportweg benutzen. Von dort schieben sie den zusammengefalteten Stentgraft mit Hilfe eines Schlauchs bis zum betroffenen Teil der Aorta vor. Dort entfalten und fixieren sie dann den Stentgraft.
Da dieser Eingriff nur über die Gefäße erfolgt, sprechen Ärzte auch von einer endovaskulären Aortenreparatur (EVAR). Je nachdem, wo sie das Verfahren anwenden, nennen sie auch thorakale oder thorakoabdominelle endovaskuläre Aortenreparatur, kurz TEVAR. Eine offene OP ist meist nur notwendig, wenn das endovaskuläre Verfahren nicht durchführbar ist.
Behandlung der Aortendissektion ohne Operation
Dissektionen der absteigenden Aorta (Stanford Typ B) bergen ein geringeres Risiko für Gefäßverschlüsse und Rupturen. Gibt es keine Hinweise auf solche Komplikationen, behandeln Ärzte medikamentös. Dabei spielt die Regulation des Blutdrucks und des Herzschlags eine besondere Rolle.
In der Akutsituation streben Ärzte einen systolischen Blutdruckwert zwischen 100 und 120 mmHg und 60 Herzschläge pro Minute an. Dafür setzen sie für gewöhnlich Betablocker ein. Während der Therapie werden die Patienten auf einer Intensivstation überwacht.
Behandlungsverlauf
Betroffene bleiben so lange auf der Intensivstation, bis sie keine akuten Beschwerden mehr haben und nichts auf Komplikationen hindeutet. Zudem müssen Blutdruck und Herzschlag auch ohne Medikamente über die Vene stabil sein.
Nach einer Aortendissektion sollte der Blutdruck immer unter 130/80 mmHg liegen. Zudem behandeln Ärzte weitere Risikofaktoren und Grunderkrankungen. Das betrifft zum Beispiel eine Störung des Fettstoffwechsels (Dyslipidämie) oder eine Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus).
Rehabilitation und weitere Maßnahmen
Nach einer Aortendissektion ist eine Rehabilitation speziell für Herz- und Gefäßpatienten sinnvoll. Dort entwickeln Mediziner und weitere Therapeuten individuell angepasste Trainingsprogramme. Sie testen die Belastung des einzelnen Patienten und passen unter Blutdruckkontrollen die Übungen an.
Vermeiden Sie nach einer Aortendissektion Wettkampfsport, Sprints, Kraftsport mit anhaltender Muskelspannung und Übungen mit Pressatmung (z.B. Bauchpressen)!
Sehr wichtig ist auch die Anpassung des Lebensstils: Verzichten Sie auf Rauchen und ernähren Sie sich ausgewogen. Nehmen Sie zudem die Nachsorgeuntersuchungen wahr. So können die Ärzte frühzeitig auf mögliche Folgen der behandelten Aortendissektion reagieren.
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