Amöbenruhr: Symptome, Behandlung, Diagnose – _
Was ist die Amöbenruhr?
Die Amöbenruhr wird durch den Einzeller „Entamoeba histolytica“ ausgelöst. Sie ist nicht die einzige Amöbe, die den Menschen befällt, aber nur sie macht ihn krank. Die Amöben, die dies nicht tun (E. dispar, E. moshkovskii), kommen sehr viel häufiger vor.
Die Wahrscheinlichkeit eine nicht krank machende Amöbenart in sich zu haben, ist zehnmal höher als die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion mit E. histolytica.
Entamoeba histolytica und E. dispar bilden gemeinsam den sogenannten „E. histolytica/E. dispar-Komplex“. Schätzungen zufolge tragen weltweit etwa eine halbe Milliarde Menschen zugleich beide Arten in sich. Von diesen Personen ist die Mehrzahl jedoch von der nicht krank machenden E. dispar befallen.
An einer Amöbenruhr erkranken jährlich etwa 50 Millionen Menschen, von denen maximal 100.000 Personen an den Folgen der Infektion sterben.
Nicht jeder Infizierte erkrankt auch an der Amöbenruhr.
Mehr als 90 Prozent der Parasiten-Träger entwickeln nie Beschwerden. Da sie aber dennoch Verbreitungsstadien (Zysten) in ihrem Stuhl ausscheiden, stecken sie unentwegt andere Menschen an. Nur wenn die Amöben es schaffen, den Darm zu verlassen, und in den Blutkreislauf eindringen, richten sie lebensgefährlichen Schaden in anderen Organen an.
Was ist eine Amöbe?
Eine Amöbe ist ein Parasit, der zu der Gruppe der Einzeller (Protozoen) gehört und sich im menschlichen Körper vorwiegend von roten Blutzellen ernährt. Eine wesentlich bekanntere Protozoen-Erkrankung ist die Malaria. Übertragen wird die Amöbenruhr (Amöbiasis) durch die Zysten der Amöben.
Diese kugeligen Überdauerungsstadien sind sehr viel robuster als die bewegliche Form der Amöben und erhöhen dadurch die Übertragungswahrscheinlichkeit. Sie trocknen außerhalb des Darms langsam aus und brauchen keine Nahrung.
Verzehrt der Mensch Zysten, entwickeln sie sich im Dünndarm zu Amöben und vermehren sich. Im Dickdarm angekommen, haben die Amöben zwei Möglichkeiten:
Entweder entwickeln sie sich zu Zysten und werden erneut über den Stuhl ausgeschieden, oder sie greifen die Darmwand an. Werden sie ausgeschieden und von einem anderen Menschen aufgenommen, schließt sich der Kreislauf.
Wird die Darmwand bei der Amöbenruhr angegriffen, kommt es zu Bauchschmerzen mit blutigen Durchfällen. In seltenen Fällen gelangen die Amöben in den Blutstrom und werden in unterschiedliche Organe verschleppt.
Aufgrund des Kampfes zwischen Immunsystem und Amöbe kommt es dann zu einer starken Eiterbildung innerhalb des Organs. Ärzte sprechen dann von einem Abszess.
Wie steckt man sich mit der Amöbenruhr an?
Infizierte Menschen scheiden unentwegt Zysten aus. Gelangen diese Zysten ins Trinkwasser oder auf Nahrungsmittel, die roh verzehrt werden, infizieren sich andere möglicherweise durch den Verzehr der verseuchten Lebensmittel oder des Wassers.
Besonders wahrscheinlich ist die Übertragung über:
- Obst und rohes Gemüse
- Wasser und Getränke
- Eis oder Sorbet
- Salat
Generell ist ein feucht-dunkles Milieu für die Zysten ideal. In einem solchen Lebensraum überleben sie mehrere Wochen im Trinkwasser oder auf Lebensmitteln. Bereits kurze Reisen in Risikoländer reichen aus, um sich mit der Amöbenruhr zu infizieren. In Hochrisikogebieten ist ungefähr die Hälfte der ortsansässigen Bevölkerung infiziert.
Wo kommt die Amöbenruhr vor?
Die Amöbenruhr wird fäkal-oral übertragen. Das bedeutet, dass über den Stuhl ausgeschiedene Zysten mit der Nahrung aufgenommen werden müssen, damit man sich ansteckt.
Überall, wo keine hohen Hygienestandards herrschen, besteht die Gefahr für eine Übertragung der Amöbiasis. Dies gilt insbesondere für Entwicklungsländer. Häufig steckt man sich in Zentral- und Südamerika, Afrika und Südasien an, aber auch in westlichen Ländern kommt es zu Infektionen.
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