Alveolitis: Auslöser, Symptome, Behandlung – _
Alveolitis: Untersuchungen und Diagnose
Bei möglichen Symptomen einer exogen allergischen Alveolitis sollten Sie einen Lungenfacharzt oder Arbeitsmediziner aufsuchen. Eine rasche Diagnosestellung ist wichtig, um schnell eine Behandlung einleiten und so langfristige Schäden an der Lunge verhindern zu können. In einem ersten Gespräch wird der Arzt zunächst Ihre Krankengeschichte erheben (Anamnese). Dabei fragt er zum Beispiel:
- Welche Symptome haben Sie genau?
- Seit wann bestehen diese?
- Welchen Beruf üben Sie aus und seit wann?
- Was sind Ihre Hobbys?
- Ist bei Ihnen eine Lungen- oder Hauterkrankung oder eine Allergie bekannt?
Im Anschluss an das Anamnesegespräch folgt eine körperliche Untersuchung. Bei einem akuten Verlauf der EAA hört der Arzt beim Abhören der Lunge ein Knisterrasseln.
Bildgebung
Bei einer exogen allergischen Alveolitis mit akutem Verlauf ist ein Röntgenbild der Lunge (Röntgen-Thorax) eher unspezifisch. Aussagekräftiger ist eine hochauflösende Computertomografie (HR-CT).
Generell gut mittels Bildgebung darstellbar ist eine chronische EAA mit den damit einhergehenden bindegewebigen Umbauvorgängen und Vernarbungen im Lungengewebe, auch im Röntgen.
Bronchoalveoläre Lavage
Der Begriff “bronchoalveoläre Lavage” bezeichnet das Ausspülen der unteren Atemwege (inkl. Alveolen) im Rahmen einer Bronchoskopie durchgeführt wird: Der Arzt führt ein sogenanntes Bronchoskop – einen starren oder flexiblen Schlauch mit einer integrierten Kamera – über die Nase oder den Mund in die Atemwege ein. Über diesen Schlauch leitet er dann Spülflüssigkeit in die Lunge (bis in die Alveolen), die im Anschluss wieder abgesaugt wird.
Auf diese Weise lassen sich Sekret und Zellen aus den unteren Atemwegen gewinnen und im Labor genauer untersuchen. Bei einer exogen allergischen Alveolitis findet sich ein auffälliges Verhältnis bestimmter Immunzellen in der Spülflüssigkeit.
Lungenfunktionsprüfung
Mit einem Lungenfunktionstest prüft der Arzt, ob und wie schwer die Lungenfunktion durch die Alveolitis beeinträchtigt ist. Dazu muss der Patient über das Mundstück eines Messgerätes ein- und ausatmen. Gemessen wird, wie viel Luft der Patient in welcher Zeit ein- und ausatmen kann und wie gut der Gasaustausch (Sauerstoff, Kohlendioxid) funktioniert. Die Ergebnisse können die Diagnose einer Alveolitis unterstützen.
Sonstige Untersuchungen
Blutuntersuchungen können ebenfalls helfen, eine exogen allergische Alveolitis zu diagnostizieren: Im Blut des Betroffenen wird gezielt nach spezifischen Antikörpern gegen das im Verdacht stehende Allergen gesucht. Gelingt der Nachweis, bestätigt dies den Verdacht.
In unklaren Fällen muss manchmal eine kleine Probe des Lungengewebes (Biopsie) entnommen und unter dem Mikroskop untersucht werden, um die Diagnose zu sichern.
Ebenfalls in unklaren Fällen kann ein Provokationstest – eine Form von Allergietest – sinnvoll sein: Der Arzt lässt dabei den Patienten eine kleine Menge des im Verdacht stehenden Allergens einatmen. Treten daraufhin tatsächlich Allergiesymptome (wie Kurzatmigkeit) auf, liegt der Arzt mit seinem Verdacht richtig. Ein Provokationstest ist allerdings nur ganz selten notwendig – meist lässt sich bereits durch den Nachweis spezifischer Antikörper im Blut sicher sagen, welches Allergen die Alveolitis auslöst.
Außerdem sollte ein Provokationstest am besten unter stationärer Aufsicht in spezialisierten Zentren durchgeführt werden – der Allergenkontakt könnte einen schweren Anfall von Atemnot mit Sauerstoffmangel im Blut hervorrufen.
Zur Diagnose einer exogen allergischen Alveolitis kann gegebenenfalls auch die Analyse des Arbeitsplatzes durch einen Hygienespezialisten beitragen.
Abgrenzung zu Asthma
Der Arzt muss bei der Diagnosefindung eine exogen allergische Alveolitis gegen andere Erkrankungen mit ähnlichem Beschwerdebild abgrenzen. Zu diesen sogenannten Differenzialdiagnosen gehört vor allem Asthma, un dzwar vor allem allergisches Asthma. Unterscheidungsmerkmale sind unter anderem:
- Patienten mit exogen allergischer Alveolitis (EAA) haben meist keine Familienangehörigen mit der gleichen Erkrankung – außer diese sind ebenfalls dem betreffenden Allergen ausgesetzt (z.B. Schimmelpilz in der gemeinsamen Wohnung). Asthma dagegen kommt oft gehäuft in Familien vor.
- Das Krankheitsgeschehen betrifft bei EAA das Lungengewebe und die Lungenbläschen, bei Asthma dagegen die Bronchien.
- Die Symptome einer akuten EAA treten wenige Stunden nach Allergenkontakt auf, jene von allergischem Asthma dagegen sofort danach.
- Die Lunge zeigt bei einer EAA Verdichtungen, bei Asthma dagegen wechselnde Verengungen der Bronchien.
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