AIDS und HIV: Symptome und Behandlung
Was sind Ursachen und Risikofaktoren von HIV und AIDS?
Der Verursacher von HIV-Infektionen und AIDS ist das HI-Virus. Das HI-Virus zählt zur Familie der Retro-Viren. Das HI-Virus besteht im Wesentlichen aus Erb-Information (RNA), die in einer Protein-Kapsel verpackt und von einer Membran umhüllt ist. Es ist etwa 80 bis 100 Nanometer groß. Es gibt zwei Typen des HI-Virus, wobei Typ 1 weltweit am häufigsten auftritt.
Wie alle Viren ist es auf die Zellen von Organismen (Wirtszellen) angewiesen, um sich zu vermehren. Wirtszellen des HI-Virus sind T-Helfer-Zellen vom Typ D4. In sie schleust es Erbinformationen in Form eines einzelnen RNA-Strangs ein. Zuerst wandelt sich dieser RNA-Strang durch das Enzym Reverse Transkriptase in DNA um, danach erfolgt die Vervielfältigung.
HIV – wie steckt man sich an?
Die meisten Menschen infizieren sich mit dem HI-Virus durch ungeschützten Geschlechtsverkehr. Aber eine Ansteckung ist auch über unsauberes Drogenbesteck, Blut, Stichverletzungen oder von Mutter auf Kind möglich. Sind die Übertragungswege der HIV-Übertragung jedoch bekannt, ist es auch möglich, sich wirksam vor dem AIDS-Erreger zu schützen.
HIV-Übertragung: Sex ohne Kondom
Bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr besteht das Risiko, dass sich beide Partner anstecken. In heterosexuellen Beziehungen ist die Frau gefährdeter als der Mann.
Bei ungeschütztem Analverkehr ist das Risiko einer HIV/AIDS-Ansteckung für den aufnehmenden Partner besonders hoch. Zum einen ist durch kleine Verletzungen im Anal-Bereich ein Blutkontakt möglich. Zum anderen erleichtert der Flüssigkeitsfilm auf der Darmschleimhaut die Aufnahme der HI-Viren. Sodass sich in manchen Fällen auch der eindringende Partner ansteckt.
Übertragung von HIV beim Oralverkehr
HI-Viren kommen vor allem im Ejakulat und im Blut vor. Wenn beim Oralverkehr Sperma oder Menstruationsblut in den Mund gelangt, ist eine Übertragung des HI-Virus möglich, aber eher unwahrscheinlich. Im Scheiden-Sekret oder im sogenannten Lusttropfen (Prä-Ejakulat) findet man das Virus nur in geringen Mengen.
Dennoch empfehlen Experten Safer Sex auch beim Oralverkehr: Denn AIDS (beziehungsweise HIV) ist nicht die einzige Geschlechtskrankheit, die sich dabei übertragen lässt.
Verunreinigte Spritzen oder scharfe Gegenstände
Teilen Personen beispielsweise das Drogenbesteck (Spritzen) ist eine Ansteckung mit dem HI-Virus möglich, sofern eine Person HIV-positiv ist. Auch im medizinischen Bereich kommt es in seltenen Fällen durch verwendete Spritzen oder Operationsbesteck wie Skalpelle zu HIV-Infektionen.
Blut-Transfusion
Prinzipiell besteht die Möglichkeit einer HIV-Übertragung über Blut-Transfusionen und Organ-Transplantationen. Etwa seit Mitte der 1980er Jahre werden Blutprodukte und Spender-Organe in vielen europäischen Ländern auf HIV getestet. Eine HIV-Übertragung auf diesem Wege ist deshalb in Europa heute sehr unwahrscheinlich. Personen, die vor 1985 Blut-Transfusionen erhalten haben, zählen aber zur HIV-Risikogruppe.
HIV-Übertragung in der Schwangerschaft
Ist eine HIV-positive oder AIDS-kranke Frau schwanger, besteht für das Kind die Gefahr einer HIV-Übertragung. Vor allem durch Verletzungen wie Hautrisse während der Geburt ist die Chance relativ hoch, dass das mütterliche und kindliche Blut direkt in Kontakt kommen. In europäischen Ländern ist dies relativ selten der Fall und die Gefahr wird durch bestimmte Maßnahmen reduziert.
Mit folgenden Maßnahmen liegt das Risiko einer Übertragung bei unter einem Prozent:
- Die Mutter nimmt während der Schwangerschaft konsequent mit Medikamenten gegen HIV ein.
- Das Kind kommt per Kaiserschnitt zur Welt.
- Das Kind erhält nach der Geburt Medikamente speziell zur Vorbeugung einer Infektion (HIV-Postexpositionsprophylaxe, HIV-PEP).
Ohne diese Maßnahmen liegt die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Kind ansteckt, zwischen 15 und 20 Prozent.
HIV-Übertragung durch Stillen? Eine HIV-Übertragung beim Stillen ist möglich. Aber HIV-positiven Müttern, die medikamentös gut eingestellt sind, ist es risikolos möglich ihr Kind zu stillen. Ist das nicht der Fall, wird geraten, Flaschennahrung statt Muttermilch zu verwenden.
HIV-Infektion: Bleibt man für immer ansteckend?
Dank moderner Medikamente gelingt es in vielen Fällen, die sogenannte Viren-Last drastisch zu reduzieren. Ist sie unterhalb der Nachweisbarkeitsgrenze, ist man für andere nicht mehr ansteckend. Allerdings ist es notwendig, das regelmäßig überprüfen zu lassen, falls sich die Virenlast kurzfristig ändert. Voraussetzungen nicht mehr ansteckend zu sein sind:
- eine über mehr als sechs Monate erfolgreiche Behandlung,
- ärztliche Kontrollen alle drei Monate sowie
- keine Infektion mit anderen sexuell übertragbaren Krankheiten.
Risikogruppen für eine HIV-Infektion
Manche Menschen sind besonders gefährdet, sich mit HIV anzustecken. Ein erhöhtes Risiko für eine Übertragung haben folgende Gruppen von Menschen:
- Drogenabhängige, insbesondere wenn sie das Drogenbesteck gemeinsam mit einer HIV-positiven Person benutzen.
- Personen, die mit vielen verschiedenen Menschen und/oder ungeschützten Sex haben und Menschen, die Sexual-Praktiken mit Verletzungsrisiko wie Anal-Sex durchführen. Hier sind vor allem Prostituierte und Männer, die gleichgeschlechtliche Sexpartner haben, am stärksten betroffen.
- Leidet jemand bereits an einer Geschlechtskrankheit wie Chlamydien oder Syphilis, ist das Risiko, sich zusätzlich mit HIV zu infizieren, ebenfalls erhöht. Grund dafür ist, dass die Immunzellen, die HIV aufnehmen, bei solchen Infektionen bereits vermehrt im Genitaltrakt vorhanden sind.
- Ungeschützter Sex in Regionen, in denen HIV verbreitet ist („Sex-Tourismus“), wie beispielsweise in Osteuropa, Asien oder Afrika.
Eine weitere Risikogruppe ist medizinisches Personal. Durch Nadel-, Schnitt- oder Stich-Verletzungen während chirurgischer Eingriffe hat medizinisches Personal ein höheres Ansteckungsrisiko als andere Berufe. Eine Übertragung des HI-Virus durch eine medizinische Stich-Verletzung findet jedoch relativ selten statt.
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