Adenoide: Verlauf, Symptome – _
Wie werden Adenoide behandelt?
Abwarten
In leichten Fällen rät der Arzt dazu, zunächst abzuwarten. In manchen Fällen bilden sich die Adenoide und die damit verbundenen Beschwerden von selbst wieder zurück. Das gilt insbesondere für Kinder, die kurz vor der Pubertät stehen. Eltern wird empfohlen, darauf zu achten, ob sich die Beschwerden verschlimmern, und bei Bedarf bald den behandelnden HNO-Arzt aufzusuchen.
Operation
Verursacht das Adenoid Beschwerden, ist meist eine Operation notwendig. Wichtig ist, dass das Kind am Tag der Operation gesund ist und keinen Infekt hat. Andernfalls verschiebt der Arzt den Eingriff.
Die Operation erfolgt entweder direkt in der Praxis des HNO-Arztes oder ambulant im Krankenhaus. Da der Eingriff nur rund 20 Minuten dauert, reicht eine Kurznarkose aus. Dabei entfernt der Arzt die Rachenmandel (Adenotomie) mit einem speziellen Instrument (Beckmannsches Ringmesser) durch den geöffneten Mund. Das Abtragen der Rachenmandel ist sehr risikoarm und daher auch bei Kleinkindern möglich. Auch die Gefahr einer Nachblutung ist wesentlich geringer als beispielsweise bei der Gaumenmandel-Operation.
Wenn Flüssigkeit im Mittelohr vorhanden ist, saugt der Arzt diese durch einen kleinen Schnitt im Trommelfell ab (Parazentese). Unter Umständen setzt er ein kleines Röhrchen (Paukenröhrchen) in das Trommelfell ein, damit das Ohr besser belüftet wird und der Unterdruck entweicht.
Nach der Operation
Vier bis sechs Stunden nach der Operation kontrolliert der Arzt die Operationsstelle noch einmal auf Nachblutungen. Sind keine vorhanden, darf das Kind die Praxis oder das Krankenhaus wieder verlassen.
Tipps für die Zeit nach der Operation:
Auf Nachblutungen achten: Nachblutungen treten nur selten auf, führen aber schnell zu einem großen Blutverlust, da die Mandeln besonders gut durchblutet sind. Daher ist es wichtig, das Kind insbesondere in den ersten 24 Stunden nicht alleine zu lassen und es gut zu beobachten. Eine Blutung fällt unter Umständen nicht sofort auf, denn nicht immer tropft dabei Blut aus dem Mund oder aus der Nase: Kinder neigen dazu, das Blut hinunterzuschlucken. Schluckt das Kind also auffällig oft, ist dies ein Warnsignal für eine mögliche Blutung.
Bringen Sie Ihr Kind bei Verdacht auf eine Blutung sofort ins Krankenhaus beziehungsweise rufen Sie einen Rettungsdienst über die Notrufnummer 112!
Keine körperliche Anstrengung: Keine körperliche Anstrengung und kein wildes Herumtoben für drei bis fünf Tage.
Körperpflege: Kein heißes Duschen oder Baden für drei bis fünf Tage. Wurde ein Paukenröhrchen eingelegt, darf kein Wasser ins Ohr gelangen!
Schule: Fünf bis sieben Tage nach der Operation darf das Kind die Schule oder den Kindergarten wieder besuchen. Am Schulsport darf es erst nach zwei Wochen wieder teilnehmen!
Essen/Trinken: In den ersten Tagen nach der Operation ist es möglich, dass Schluckbeschwerden auftreten. Besonders geeignet sind weiche, breiige und kühle Speisen. Harte Lebensmittel wie beispielsweise Brotkrusten reizen das abheilende Gewebe und lösen unter Umständen Nachblutungen aus. Achten Sie außerdem darauf, dass Ihr Kind ausreichend trinkt.
Kontrolle: Falls der behandelnde Arzt Ihnen keinen anderen (ggf. früheren) Termin empfiehlt, findet die routinemäßige Kontrolluntersuchung am achten Tag nach der Operation statt.
Schmerzmittel: Leidet das Kind nach der Operation unter Schmerzen, geben Sie Ihrem Kind – aber nur in Rücksprache mit dem Arzt – ausnahmsweise ein Schmerzmittel. Wirkstoffe wie Ibuprofen oder Paracetamol gibt es in kindgerechter Dosierung. Sprechen Sie den behandelnden Arzt darauf an.
Abheilung: Bis die Operationswunde vollständig abgeheilt ist, dauert es zwei bis drei Wochen.
Sonstiges: Rauch reizt die Schleimhäute und stört die Wundheilung. Achten Sie daher auf ein rauchfreies Umfeld. Liegt der Kopf beim Schlafen leicht erhöht, erleichtert dies das Atmen.
Medikamente
Abschwellende Nasensprays oder Nasentropfen sind bei Adenoiden nicht empfehlenswert, da sie nur kurzfristig wirken und die Ursache nicht beheben. Antibiotika (Medikamente gegen bakterielle Infektionen) verschreibt der Arzt nur in Ausnahmefällen, da Atemwegsinfekte meist von Viren ausgelöst werden.
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